Die Reisetrends für 2025 zeigen deutlich: Unsere Art zu reisen verändert sich. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen sanfteren, persönlicheren und nachhaltigeren Tourismus. Die hektische Jagd nach dem Motto „alles sehen, alles mitnehmen“ weicht zunehmend einer entschleunigten, authentischen und bewussteren Haltung gegenüber dem Reisen.
Vom wachsenden Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen einer Reise bis hin zur Suche nach Sinn und dem Fokus auf das eigene Wohlbefinden – hier sind die TOP 12 Trends, die aus unserer Sicht das Reisejahr 2025 prägen werden.
1. Alleinreisen
2. Zugreisen
3. Stiller Tourismus
4. Marathon-Tourismus
5. Coolcations
6. Calmcations
7. Noctourism
8. Hurkle-durkling
9. Ländlicher Tourismus
10. Nostalgie-Tourismus
11. Slow Tourism
12. Haustausch
1. Alleinreisen: der Aufstieg der „MeMooners“
Allein zu reisen ist kein neues Phänomen – doch der Trend wächst weiter und hat in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen, besonders unter jungen Berufstätigen und Frauen. Immer mehr Frauen wagen sich allein auf Reisen. Hier ein paar einfache Sicherheits-Tipps.
Begünstigt wird dieser Trend auch durch das wachsende Angebot speziell für Einzelreisende: sichere Unterkünfte, spezialisierte Apps, Touren und Aktivitäten, die den Austausch mit Gleichgesinnten fördern, machen das Alleinreisen attraktiver denn je.
Neu ist auch der Begriff der „MeMooners“ – eine spielerische Anlehnung an „Honeymooners“ (Flitterwöchler). Für sie ist Alleinreisen mehr als nur Urlaub: Es ist eine Form der Selbstfürsorge, der Neuorientierung oder einfach ein Weg, die Freiheit ganz ohne Kompromisse zu genießen.
2. Das Comeback der Zugreise
Bei HomeExchange setzen wir uns mit Überzeugung für das Reisen mit dem Zug ein – und das aus gutem Grund: Zugfahren ist nicht nur eine klimafreundliche Art zu reisen, sondern auch bequem, praktisch und vor allem entschleunigend. Wer mit dem Zug reist, nimmt sich Zeit – für den Weg genauso wie für das Ziel.
Lange galt die Zugreise im Vergleich zum Fliegen als Kompromiss. Doch das ändert sich: In den letzten Jahren hat sich der Zug für viele zu einer bevorzugten Reiseoption entwickelt – besonders für Urlaube und Städtetrips. In Europa entstehen immer mehr neue Zugverbindungen, insbesondere Nachtzüge, und Angebote wie der Interrail-Pass machen das Bahnreisen einfacher und attraktiver. Die Bahn erlebt eine echte Renaissance – und das ist großartig.
Trotz vieler Vorteile bleibt der Preis oft ein Hindernis. Wenn es Ihnen ähnlich geht, werfen Sie einen Blick auf unsere Tipps zum Sparen bei Zugtickets.
- Europäische Bahnpässe für günstigere Zugreisen
- Mit dem Zug durch Europa reisen
- 10 Fragen zum Nachtzug: Alles, was Sie wissen müssen
- Interrail: 10 Tipps, die Sie vor der Abreise kennen sollten!
3. Der wachsende Wellnesstrend: „Silent Tourism“
Lärm begleitet uns überall – auf der Straße, in Verkehrsmitteln, bei der Arbeit und oft selbst zu Hause. Die Sehnsucht nach Stille ist zwar nicht neu, doch der Trend zum „Silent Tourism“ hat sich zu einem echten Gegenmittel gegen den Alltagslärm entwickelt. Stille wirkt beruhigend auf das Nervensystem und hilft, Stress abzubauen.
Beim Silent Tourism steht Ruhe im Mittelpunkt der Reise: Es geht darum, bewusst Orte der Stille zu wählen – fernab vom Trubel –, achtsame Aktivitäten zu erleben und einfach mal abzuschalten. Für einige geht dieser Wunsch sogar noch weiter: Sie nehmen an Schweigeretreats teil, um in spiritueller Atmosphäre zur Ruhe zu kommen und die Kraft der Stille intensiv zu erleben.
4. Reisen fürs Laufen: Marathon-Tourismus
Laufveranstaltungen brechen jedes Jahr Teilnehmerrekorde – Trailrunning und Marathons boomen! Kein Wunder also, dass auch der Sporttourismus an Tempo gewinnt. Ob ambitionierte Läuferin oder neugieriger Anfänger – immer mehr Menschen verwandeln ihren Laufkalender in einen Reiseplan.
Ein Marathon (oder Halbmarathon, Trailrun, Triathlon …) ist längst mehr als nur ein sportliches Ziel: Er bietet die Möglichkeit, eine Region auf ganz besondere Weise zu entdecken. Und das gilt längst nicht mehr nur für große Klassiker wie New York, London oder Berlin. Immer mehr Reiseziele setzen auf dieses Trendformat – zum Beispiel mit dem Marathon du Médoc in Frankreich, der durch die Weinanbaugebiete rund um Bordeaux führt, oder dem Ultra-Trail du Mont-Blanc, einem Highlight für alle Bergliebhaber*innen.
5. Coolcations: Reiseziele mit Frische-Faktor
Mit den zunehmenden Sommerhitzeperioden – verstärkt durch den Klimawandel – liegt ein Trend besonders im Aufwind: „Coolcations“, also Urlaube in kühleren Regionen. Lange Zeit bedeutete der Inbegriff des Sommerurlaubs für viele: Sonne, Strand und Hitze. Doch immer mehr Reisende kehren dieser Vorstellung den Rücken – und tauschen das Meer gegen die Berge.
Warum diesen Sommer nicht nach Island, Schottland, in die Dolomiten, nach Lappland oder in gemäßigte Regionen Frankreichs reisen? Abseits der Massen und fern der brütenden Hitze steht das Wohlbefinden im Mittelpunkt – angenehme Temperaturen, frische Luft und die einfachen Freuden der Natur. Angesichts steigender globaler Temperaturen dürfte diese Art des Reisens in Zukunft noch deutlich an Bedeutung gewinnen.
6. Calmcations: Wenn Nichtstun zur Philosophie wird
Das Motto der „Calmcations“ lautet: abschalten. Der Begriff – eine Mischung aus calm und vacation – steht für Urlaube, bei denen bewusst nichts geplant wird. Eine Hängematte, ein gutes Buch, kein WLAN und kein schlechtes Gewissen – genau so beginnt diese Form der Erholung.
Dieser Trend spricht besonders Menschen an, die im Urlaub auf ihr Wohlbefinden und ihre mentale Gesundheit achten möchten. Es geht darum, zur Ruhe zu kommen, den Alltag hinter sich zu lassen und sich mit der Natur zu verbinden.
7. Die Magie der Nacht erleben: „Noctourism“
„Noctourism“ verbindet Reisen mit besonderen Erlebnissen nach Sonnenuntergang. Der Trend spricht Menschen an, die auf der Suche nach einzigartigen, ungewöhnlichen und oft stilleren Erfahrungen abseits der klassischen Pfade sind.
Dabei kann Noctourism viele Formen annehmen – hier einige Beispiele:
- Astrotourismus: Reisen an Orte mit klarem Himmel, um Sternbilder oder Naturphänomene wie die Nordlichter zu beobachten. Ein wachsender Trend für alle, die den Blick nach oben lieben.
- Nächtliche Museumsbesuche: Immer mehr Museen öffnen auch abends ihre Türen. Der Vorteil: weniger Andrang, eine ruhigere Atmosphäre – und ein völlig neuer Blick auf Kunst und Geschichte.
- Stadtführungen bei Nacht: Ob in Paris, Tokio oder London – viele Städte entfalten nachts ihren ganz eigenen Charme. Geführte Touren zeigen bekannte Orte in neuem Licht. Auch historische Stätten wie Burgen oder Schlösser lassen sich bei Nacht, etwa im Kerzenschein, besonders eindrucksvoll erleben.
- Tier- und Pflanzenbeobachtungen: Manche Naturphänomene lassen sich nur bei Dunkelheit entdecken – zum Beispiel biolumineszente Strände, an denen leuchtendes Plankton das Wasser zum Funkeln bringt. Auch nachtaktive Tiere zeigen sich nur nach Sonnenuntergang.
8. Hurkle-Durkling: Die Kunst, loszulassen
Hurkle-Durkle ist ein schottischer Begriff, der das angenehme Gefühl beschreibt, einfach im Bett zu bleiben – ganz ohne Verpflichtungen. Für unsere schottischen Freunde hat das nichts mit Faulheit zu tun, sondern mit Selbstfürsorge und der Fähigkeit, loszulassen.
Und 2025 könnte Hurkle-Durkling tatsächlich zur echten Reisephilosophie werden: kein Weckerklingeln im Morgengrauen, keine strengen Zeitpläne, um Sehenswürdigkeiten „abzuhaken“. Stattdessen: ein entspanntes Tempo, ausschlafen, wenn der Körper es braucht, losziehen, wenn man wirklich Lust hat – mit dem Fokus auf Komfort, Nickerchen und den kleinen, schönen Momenten des Lebens.
9. Ländlicher Tourismus: Zurück zu den Wurzeln
Der ländliche Tourismus – auch als „Agrartourismus“ bekannt – entspricht dem wachsenden Wunsch, der Natur wieder näherzukommen. Immer mehr Reisende entscheiden sich für Urlaub auf dem Land, bei dem Authentizität, Ruhe und echte Erlebnisse im Vordergrund stehen. Diese Aufenthalte spiegeln ein zunehmendes Bewusstsein für einen nachhaltigeren und entschleunigten Lebensstil wider.
Ländlicher Tourismus kann viele Formen annehmen: regionale Handwerkskunst entdecken, traditionelle Bräuche kennenlernen, an Outdoor-Aktivitäten teilnehmen, lokale Spezialitäten probieren, Reitausflüge unternehmen oder auf dem Bauernhof übernachten. Besonders Familien schätzen diese Art des Reisens – mit gemeinsamen Erlebnissen, spielerischem Lernen und Aktivitäten, die Groß und Klein verbinden.
10. Zurück in die Kindheit: Nostalgie-Tourismus
Der Wunsch, Kindheitserinnerungen wieder aufleben zu lassen, ist generationsübergreifend – doch vor allem bei Millennials zeigt sich ein starker Trend zum Nostalgie-Reisen. Der Gedanke daran, in die Vergangenheit einzutauchen, weckt ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit.
Nostalgie wird so zum Antrieb fürs Reisen: Zurück an die Orte, die man als Kind oder Teenager besucht hat, alte Sommerurlaube wiedererleben, Freizeitparks besuchen oder sogar an Sommercamps für Erwachsene teilnehmen – all das bietet eine willkommene Pause vom Alltag und ein Stück emotionaler Rückbindung.
11. Slow Tourism: Weniger reisen, dafür besser
Entschleunigen – darum geht es beim Slow Tourism, einem Trend, der stetig wächst und immer mehr Anklang findet. Im Mittelpunkt steht: Qualität statt Quantität. Lieber seltener verreisen, dafür länger bleiben und das Reiseziel wirklich erleben – anstatt nur durchzurauschen.
Im Gegensatz zum Massentourismus lädt Slow Tourism dazu ein, sich Zeit zu nehmen: länger an einem Ort zu verweilen, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, lokal einzukaufen, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen und Unterkünfte zu wählen, die diese Werte teilen – zum Beispiel beim Haustausch. So wird Reisen achtsamer, respektvoller gegenüber Mensch und Natur – und oft auch bereichernder.
12. HomeExchange: Leben wie ein Einheimischer
Und wenn es um Unterkünfte geht – was sind hier die aktuellen Trends? Genau wie bei den neuen Reiseformen suchen viele nach authentischen Unterkünften und echten lokalen Erlebnissen. Fernab von standardisierten Hotels und Massentourismus bietet der Haustausch genau das, was sich viele wünschen: Nähe zum Alltag vor Ort.
Beim Haustausch erleben Sie Ihr Reiseziel wie eine Einheimische oder ein Einheimischer – im Rhythmus der Nachbarschaft, mit persönlichen Empfehlungen Ihrer Gastgeber*innen: kleine Läden, Märkte, Cafés, Restaurants… Zudem wohnen Sie in einem gemütlichen, gut ausgestatteten Zuhause – perfekt, um sich sofort wohlzufühlen (und ideal für Trends wie Hurkle-Durkling 😉).
Haustausch steht außerdem für eine bewusstere Form des Reisens – mit Respekt für die Orte, die man besucht, und die Menschen, die dort leben. Damit passt er perfekt zu den aktuellen Reisetrends.
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