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Das weltweite Wachstum der Tourismusbranche und die Demokratisierung des Reisens haben leider zu einer Beschleunigung der Tourismusaktivitäten geführt, die für die Tierwelt schädlich sein können. Das wachsende Bewusstsein führt jedoch dazu, dass mehr und mehr Reisende nach Möglichkeiten suchen, verantwortungsbewusst zu reisen. Dies bedeutet nicht automatisch, dass wir alle Kontakte zu Wildtieren unterbinden sollten, sondern vielmehr, dass wir unsere Interaktionen mit diesen Ökosystemen überdenken sollten, um negative Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren.
Mit diesem Bewusstsein möchten wir Ihnen einige Aktivitäten aufzeigen, die Sie in Ihrem Urlaub vermeiden sollten und Ihnen Alternativen geben, um die Tierwelt auf möglichst respektvolle Art und Weise zu entdecken.
Tourismus und Tierschutz: Zu vermeidende Aktivitäten
1. Selfies mit Wildtieren machen
Eine der beliebtesten Aktivitäten im Wildtiertourismus sind Selfies mit wilden Tieren. In den sozialen Medien sind zahlreiche Influencer zu sehen, die Fotos mit “exotischen” Tieren machen – diese Aktivität hat Touristen angelockt, die ebenfalls ein Selfie machen wollen. Damit Reisende die Möglichkeit haben, Schnappschüsse von Schlangen zu machen oder Tigern ganz nah zu kommen, werden diese Tiere ihrem natürlichen Lebensraum entzogen, was negative Folgen für ihre Gesundheit und ihr Ökosystem hat. Um die Sicherheit der Besucher:innen zu gewährleisten, werden die Tiere manchmal unnatürlichen Lebensbedingungen ausgesetzt oder sogar unmenschlichen Verfahren wie dem Einsatz von Betäubungsmitteln oder der Verstümmelung von Krallen und Zähnen unterzogen.
2. Elefanten reiten
Das Reiten von Elefanten ist eine weit verbreitete, aber umstrittene Praxis. Die oft brutalen Trainingsmethoden und Lebensbedingungen in Lagern werfen ethische und umweltbezogene Bedenken auf.
In Asien, beinhaltet "phajaan" oder Elefantentraining grausame Methoden, die zu dauerhaften physischen und psychischen Schäden führen. Außerdem können die Lebensbedingungen in den Lagern unzumutbar sein, mit dauerhaft angelegten Ketten und engen Räumen. Diese Misshandlung ist besonders ausgeprägt im Falle von Elefanten, trifft aber leider auch auf viele andere Tiere zu, deren Haltungsbedingungen alarmierend sind.
Die 1965 veröffentlichten und weltweit anerkannten fünf Freiheiten repräsentieren die Standards der Lebensbedingungen eines Tieres, welches sich in menschlicher Obhut befindet:
- Freiheit von Hunger, Durst und Mangelernährung
- Freiheit von Unbehagen
- Freiheit von Schmerz, Verletzungen oder Krankheiten
- Freiheit von Angst und Leiden
- Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster
3. Tiershows, hinter denen sich oft grausame Praktiken verbergen
Tiershows sind auf der ganzen Welt eine weit verbreitete Aktivität. Was sich hinter den Kulissen abspielt, ist in vielen Fällen nicht so unterhaltsam wie die Show selbst. Ob in Zirkussen, Wasserparks oder Zoos, die Tiere, die in diesen Shows eingesetzt werden, sind oft harten Lebensbedingungen unterworfen, die weit von ihrem natürlichen Lebensraum entfernt sind. Strenges Training, erzwungene Vorführungen und beengte Räume können schädliche Folgen für die körperliche und geistige Gesundheit der Tiere haben. Außerdem kann der Trainingsprozess grausame und zwanghafte Methoden beinhalten.
Da Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen EU-Mitgliedstaaten die Nutzung von Wildtieren in Zirkussen nicht verbietet oder einschränkt, ist es umso wichtiger, sich dies bewusst zu machen und solche Aktivitäten nicht zu unterstützen. Und das, obwohl die Mehrheit der Deutschen gegen die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen ist. Welche Länder eine Regulierung oder ein Verbot von Tieren in Zirkussen haben, können Sie hier nachlesen.
4. Kauf von Mitbringsel, die von Tieren stammen
Um die Umwelt zu schützen, ist es wichtig, wachsam dabei zu sein, welche Gegenstände Sie als Souvenir mitbringen möchten. Der Kauf von Pelz, Elfenbein, Ketten aus Haifischzähnen oder andere Produkte von Wildtieren fördert den Fang von Wildtieren und grausame Schlachtmethoden. Dies hat verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die sensiblen Ökosysteme der Welt.
5. Schwimmen mit Delfinen oder Walen
Obwohl der Delfin uns immer ein breites Lächeln zu schenken scheint, was den Eindruck vermitteln könnte, dass dieser glücklich ist, ist es umso wichtiger sich bewusst zu machen, dass dieses Lächeln auf die Neigung des Kiefers zurückzuführen ist und keinesfalls ein Zeichen von Zufriedenheit des Tieres darstellt. Ein Delfin, der bis zu 65 km pro Tag schwimmen kann, wird sich in einem Becken, in dem er gehalten wird, niemals wohlfühlen. Dem Tier wird die Möglichkeit genommen, die Verhaltensweise seines natürlichen Lebensraums zu reproduzieren. Außerdem kann die Interaktion mit Touristen eine Stressbelastung für die Delfine darstellen. Beim Delfinschwimmen oder öffentlichen Shows sind die Tiere Lärm und übermäßiger Stimulation ausgesetzt, was negative Folgen für ihre Gesundheit haben kann.
Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass die Beobachtung von Delfinen in ihrem natürlichen Lebensraum auch ethische Auswirkungen haben kann. Touristenboote, Lärmbelästigung und andere menschliche Aktivitäten können ihre natürliche Umgebung stören und sie daran hindern, Erholung zu finden, zu fressen und sich normal fortzupflanzen.
Diese von Wissenschaftler:innen verurteilten Praktiken schaden allen Waltieren: Wale, Orcas und andere.
6. Was Sie tun sollten, wenn sie Zeug:in von Tierquälerei werden
Wenn Sie auf Ihrer Reise Zeug:in von Tierquälerei werden, ist es wichtig, richtig zu reagieren. World Animal Protection empfiehlt den Vorfall zu filmen, um eindeutige Beweise zu haben und die Situation dann sofort der zuständigen Behörde vor Ort zu melden.
Es ist wichtig, nicht direkt einzugreifen. Dies könnte sowohl Sie als auch das Tier gefährden. Ihre Priorität sollte darin bestehen, die Beweise zu sammeln und die Behörden zu kontaktieren, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.
Alternativen zum Wildtiertourismus
Auch wenn es dringend notwendig ist, viele Praktiken im Zusammenhang mit dem Tiertourismus abzuschaffen, bedeutet dies nicht, dass es keine Alternativen gibt. Wir müssen uns einfach die Zeit nehmen, mehr darüber zu erfahren und sicherzustellen, dass unsere Aktivitäten verantwortungsbewusst sind und den Tierschutz respektieren. Wir haben einige Alternativen zusammengestellt, die es Ihnen ermöglichen, sich an der Bewahrung der Wildtiere zu beteiligen.
1. Besuchen Sie Tierheime und Auffangstationen
Tierheime und Auffangstationen spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz von Wildtieren, die Opfer von Gefangenschaft oder Missbrauch geworden sind. Wenn Sie diese Einrichtungen unterstützen, indem Sie Rehabilitationsstationen für Tiere besuchen, können Sie einen Beitrag zur Rehabilitierung der Tiere und ihrer eventuellen Auswilderung leisten. Achten Sie darauf, Einrichtungen zu wählen, die transparent und auf den Schutz der Tiere ausgerichtet sind und das Bewusstsein dafür fördern.
2. Beobachten Sie Wildtiere verantwortungsbewusst
Verantwortungsbewusste Exkursionen zur Wildtierbeobachtung sind eine ethische Alternative zum traditionellen Wildtiertourismus. Bei diesen Erlebnissen liegt der Fokus darauf, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu respektieren und so wenig wie möglich zu stören. Fotosafaris, Wanderungen zur Vogelbeobachtung und Ökotourismus-Touren bieten ein intensives Erlebnis, ohne das Tierwohl zu beeinträchtigen.
3. Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit zum Erhalt der Tierwelt ist eine großartige Alternative zum üblichen Massentourismus. Sie können neue Umgebungen und Arten entdecken und gleichzeitig zu ihrem Wohlergehen beitragen. Zahlreiche Initiativen sind ständig auf der Suche nach neuen Freiwilligen für die unterschiedlichsten Aufgaben, von der Bekämpfung der Wilderei bis zur Verwaltung von Naturschutzgebieten.
Aber Vorsicht: Viele Freiwilligenplattformen sind nichts anderes als Betrug und versuchen dabei nur, den Helfer:innen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Plattform Guidisto zum Beispiel kann Ihnen helfen, echte, nützliche und verantwortungsvolle Tätigkeiten zu finden.
Auf dem Weg zu einem verantwortungsvolleren Tourismus
Indem wir unsere touristischen Praktiken anpassen, haben wir die Macht, unsere Auswirkungen auf die Tierwelt zu bestimmen. Die Entscheidung für ethische Alternativen, die Erkundung von Schutzgebieten und die Teilnahme an Naturschutzinitiativen bieten ein Reiseerlebnis, das nicht nur für uns selbst bereichernd ist, sondern auch der Umwelt zugutekommt, die wir erkunden.
Es ist zwar wichtig, dass wir bei unseren Aktivitäten auf unsere Interaktionen mit Lebewesen achten, aber der Schutz unserer Umwelt ist noch viel mehr als das. Dieser verantwortungsbewusste Ansatz zeigt sich während der gesamten Reise, je nachdem, ob Sie mit dem Zug oder dem Flugzeug reisen oder sich für ein Hotel oder einen Haustausch entscheiden. Jede Entscheidung trägt dazu bei, unseren Planeten zu erhalten und jede Geste hilft, eine nachhaltigere Zukunft für die kommenden Generationen zu gestalten.
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