Das weltweite Wachstum des Tourismus hat leider viele Aktivitäten hervorgebracht, die für Tiere schädlich sind. Zwar wächst das Bewusstsein für verantwortungsbewusstes Reisen, doch noch immer werden Wildtiere für fragwürdige Unterhaltungsangebote, Souvenirs oder Selfies ausgebeutet. Wer Tiere schützen möchte, muss solche Angebote konsequent meiden – und sich stattdessen für nachhaltige Alternativen entscheiden.
Tourismus und Tierschutz: Diese Aktivitäten sind tabu
❌ Keine Selfies mit Wildtieren

Was auf Social Media harmlos aussieht, hat meist eine grausame Vorgeschichte. Damit Touristen mit Tigern, Schlangen oder Affen posieren können, werden die Tiere ihrem Lebensraum entrissen, unter Stress gesetzt oder sogar betäubt. Häufig werden ihnen Zähne und Krallen entfernt, um sie „sicherer“ zu machen. Selfies mit Wildtieren sind keine Erinnerung, sondern Tierquälerei.
❌ Kein Elefantenreiten

Das Reiten auf Elefanten ist ein Paradebeispiel für Tierleid im Tourismus. Junge Tiere werden mit brutalen Methoden – bekannt als phajaan – gefügig gemacht. Viele Elefanten leben angekettet, in engen Gehegen und ohne soziale Kontakte. Wer Elefantenreiten unterstützt, finanziert Tierquälerei.
Bereits 1965 wurden die international anerkannten „Fünf Freiheiten“ formuliert. Sie gelten bis heute als grundlegender Maßstab für den Tierschutz und beschreiben, welche Bedingungen jedes Tier in menschlicher Obhut mindestens haben sollte:
- Freiheit von Hunger, Durst und Mangelernährung
- Freiheit von Unbehagen
- Freiheit von Schmerz, Verletzungen oder Krankheiten
- Freiheit von Angst und Leiden
- Freiheit, normales Verhalten ausleben zu können
❌ Keine Tiershows besuchen

Hinter bunten Vorhängen und Showkulissen steckt oft Leid: Zwangstraining, enge Käfige, fehlende Beschäftigung. Wildtiere, die weite Landschaften brauchen, verbringen ihr Leben in Gefangenschaft. In Deutschland sind Wildtiere in Zirkussen noch immer erlaubt – obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist. Tiershows sollten Sie konsequent meiden.
Welche Länder eine Regulierung oder ein Verbot von Tieren in Zirkussen haben, können Sie hier nachlesen.
❌ Keine Souvenirs aus Tierprodukten

Ob Elfenbein, Pelz, Haifischzähne oder Schildpatt – hinter solchen Andenken stehen grausame Fang- und Tötungsmethoden. Der Kauf trägt direkt zur Zerstörung von Artenvielfalt und Ökosystemen bei. Echte Erinnerungen bringen Sie im Herzen mit nach Hause, nicht im Koffer.
❌ Kein Schwimmen mit Delfinen oder Walen

Delfine wirken zwar freundlich, aber ihr „Lächeln“ ist lediglich die Form ihres Kiefers. In Gefangenschaft verlieren sie ihre Freiheit, ihre weiten Schwimmwege und oft auch ihre Gesundheit. Shows oder Schwimmprogramme bedeuten Stress, Lärm und unnatürliche Bedingungen. Auch Bootstouren in freier Wildbahn können Tiere stören und vertreiben. Schwimmen mit Delfinen oder Walen ist keine tierfreundliche Aktivität.
Was tun, wenn Sie Tierquälerei beobachten?
Sollten Sie auf Reisen Zeuge von Misshandlungen werden, filmen Sie die Situation und melden Sie diese sofort der zuständigen Behörde vor Ort. Greifen Sie niemals selbst ein – das kann Sie und das Tier gefährden.
Ethische Alternativen zum Wildtiertourismus
Wildtiere brauchen Schutz, nicht Shows. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, Tiere zu erleben, ohne ihnen zu schaden. Mit ein wenig Aufmerksamkeit können wir Reisen wählen, die den Tierschutz respektieren – und so selbst Teil der Lösung werden. Hier finden Sie Alternativen, die dabei helfen, die Zukunft der Wildtiere zu sichern.
Tierheime und Auffangstationen besuchen

Tierheime und Auffangstationen spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz von Wildtieren, die Opfer von Gefangenschaft oder Missbrauch geworden sind. Wenn Sie diese Einrichtungen unterstützen, indem Sie Rehabilitationsstationen für Tiere besuchen, können Sie einen Beitrag zur Rehabilitierung der Tiere und ihrer eventuellen Auswilderung leisten. Achten Sie darauf, Einrichtungen zu wählen, die transparent und auf den Schutz der Tiere ausgerichtet sind und das Bewusstsein dafür fördern.
Verantwortungsvolle Tierbeobachtungen in freier Natur

Verantwortungsbewusste Exkursionen zur Wildtierbeobachtung sind eine ethische Alternative zum traditionellen Wildtiertourismus. Bei diesen Erlebnissen liegt der Fokus darauf, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu respektieren und so wenig wie möglich zu stören. Fotosafaris, Wanderungen zur Vogelbeobachtung und Ökotourismus-Touren bieten ein intensives Erlebnis, ohne das Tierwohl zu beeinträchtigen.
Seriöse Freiwilligenarbeit leisten
Freiwilligenarbeit zum Schutz der Tierwelt kann eine sinnvolle und bereichernde Alternative zum Massentourismus sein. Sie eröffnet die Möglichkeit, neue Lebensräume und Tierarten kennenzulernen und gleichzeitig aktiv zum Wohlergehen der Tiere und ihrer Umwelt beizutragen. Zahlreiche Projekte suchen Unterstützung – von der Bekämpfung der Wilderei bis zur Pflege und Verwaltung von Naturschutzgebieten.
Wichtig: Seien Sie bei der Auswahl kritisch. Viele Plattformen locken mit vermeintlich guten Angeboten, verfolgen jedoch in erster Linie kommerzielle Interessen und nutzen die Hilfsbereitschaft von Reisenden aus. Achten Sie daher auf Transparenz, überprüfbare Referenzen und klare Ziele.
Eine seriöse Orientierung bietet zum Beispiel die Plattform Guidisto, die geprüfte und verantwortungsvolle Freiwilligenprojekte vermittelt.
Auf dem Weg zu einem verantwortungsvolleren Tourismus
Indem wir unser Reiseverhalten bewusst anpassen, können wir maßgeblich beeinflussen, welche Spuren wir in der Tierwelt hinterlassen. Die Wahl tierfreundlicher Alternativen, der Besuch von Schutzgebieten und die Unterstützung von Naturschutzinitiativen schaffen Erlebnisse, die nicht nur uns selbst bereichern, sondern auch der Natur zugutekommen.
Doch verantwortungsvoller Tourismus geht noch weiter: Er betrifft jede Entscheidung – von der Wahl des Verkehrsmittels bis zur Unterkunft. Ob Zug statt Flugzeug, Hotel oder Haustausch – jede bewusste Wahl trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und Lebensräume zu erhalten.
So wird Reisen zu einem Akt der Verantwortung: Jeder kleine Schritt kann helfen, eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern.
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